«Sehr bewährt hat sich die aktive Mitgliedschaft in ‹The Guild›, einem Netzwerk forschungsintensiver Universitäten.»
Universitätsleitung
Das attraktive und erfolgreiche Weiterbildungsangebot der Universität Bern wird digitaler und dank Wahl- und Kombinationsmöglichkeiten flexibler auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden abgestimmt.
Von Prof. Dr. Achim Conzelmann, Vizerektor Entwicklung
Die Universität Bern engagiert sich mit einem vielfältigen Weiterbildungsangebot für das lebensbegleitende Lernen Hochqualifizierter. Im Jahr 2020 konnte das Angebot erneut erweitert werden, zum Beispiel um einen CAS in Advanced Machine Learning. Seit Anfang 2020 fördert die Universität Bern im Rahmen ihrer Digitalisierungsstrategie zudem gezielt die Flexibilisierung ihrer Weiterbildung. Flexible Weiterbildung bedeutet anschlussfähige Formate mit Wahl- und Kombinationsmöglichkeiten mit dem Ziel der grösstmöglichen persönlichen Relevanz für die Teilnehmenden. Der Transfer von Wissen in die Arbeitswelt soll durch Freiräume bei der Gestaltung inhaltlicher und organisatorischer Aspekte sowie des Lernsettings noch dynamischer werden. Vorangetrieben wird diese zukunftsorientierte Hochschulweiterbildung von einer Denkfabrik unter dem Namen «BEflex» am Zentrum für universitäre Weiterbildung der Universität Bern.
Grosse Flexibilität zeigte der Weiterbildungsbereich mit seinen über 100 Studiengängen, als das Lehrangebot infolge der Coronapandemie in Rekordzeit auf digitale Formate umgestellt wurde. So entstanden im Lockdown unter anderem der weltweit erste Evaluationshackathon und ein Online-Weiterbildungsprogramm für Mitarbeitende im Schweizer Tourismus. Der Effort zahlt sich aus: Die Teilnehmendenzahlen im Herbstsemester haben auf CAS- und DAS-Stufe im Vergleich zum Vorjahr zugelegt.
«Grossprojekte der Weltraum- und Klimaforschung führen einer Delegation aus dem deutschen Bundestag vor Augen, welch hohen Stellenwert die Universität Bern der internationaler Forschungskooperation beimisst.»
Prof. Dr. Achim Conzelmann, Vizerektor Entwicklung
Im Anschluss an das 2020 ausgelaufene Projekt «Doktoratsprogramme UH» von swissuniversities hat die Universität Bern ein vergleichbares universitätsinternes Fördergefäss lanciert, um die Doktoratsausbildung weiter zu verankern und die Doktorierenden sowohl auf eine akademische Karriere als auch auf eine berufliche Laufbahn im ausseruniversitären Arbeitsmarkt besser vorzubereiten. In einer ersten Runde hat die Universitätsleitung Anträge aus allen acht Fakultäten für 19 mehrheitlich interfakultär und/oder interuniversitär ausgerichtete Programme und einzelne Veranstaltungsmodule für rund 400 Doktorierende genehmigt.
Mit rund 40 Formaten und mehr als 600 Teilnehmenden aller Fachrichtungen weiterhin sehr beliebt war das Transferable Skills Program. In mehrtägigen Workshops können Doktorierende und Postdoktorierende Schlüsselqualifikationen wie Scientific Writing, Projektmanagement oder Leadership weiterentwickeln.
Der Career Service musste im Frühjahr mit seinem Angebot vorübergehend aussetzen. Im Herbst konnten die Studierenden aus rund 50 Veranstaltungen auswählen, die teils in Präsenz und teils digital angeboten wurden – darunter CV-Checks, Interviewtrainings, Workshops zu Bewerbungskompetenzen, Talkrunden und Arbeitgeberpräsentationen.
In der Bilanz der 2016 eingeleiteten Internationalisierungsmassnahmen wurden Kommunikation, Beziehungspflege und Wissenschaftsdiplomatie im internationalen Raum als wichtige Handlungsfelder bestätigt.
Sehr bewährt hat sich die aktive Mitgliedschaft in «The Guild», einem Netzwerk forschungsintensiver europäischer Universitäten. Im Jahr 2020 haben Wissenschaftlerinnen der Universität Bern zusammen mit Kollegen der 20 Partneruniversitäten zahlreiche Statements und Position Papers verfasst, die in der forschungspolitischen Diskussion Europas viel Beachtung fanden. Neben vielen pandemiebedingt abgesagten Delegationsbesuchen konnte im September eine Begegnung mit Gästen aus Deutschland stattfinden: Rektor Christian Leumann zeigte einer Delegation aus dem Deutschen Bundestag, den Bundesländern sowie deutscher Hochschulen am Beispiel von Langzeitprojekten der Weltraum- und der Klimaforschung, welch hohen Stellenwert die Universität Bern der internationalen Forschungskooperation beimisst.
Auch wurde das Jahr genutzt, um die Mitgliedschaft im Netzwerk «Scholars at Risk» an der Universität besser zu verankern. Die Aufnahme eines SAR Scholars konnte vorangebracht werden.
«Das internationale Netzwerk Scholars at Risk (SAR) ermöglicht verfolgten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, auch im Exil wissenschaftlich zu arbeiten. Im Rahmen von SAR forschte der türkische Professor Veysel Demir an der Universität Bern.»
Der Studierendenaustausch wurde von Lockdown und Reisebeschränkungen im Frühjahr empfindlich getroffen; es mussten viele individuelle Lösungen gefunden werden. Im Herbst 2020 war das International Office bereits auf die besonderen Anforderungen eingestellt: Die neu hereinkommenden ausländischen Studierenden wurden, wo immer möglich, in physischer Präsenz begrüsst und beraten, wo nötig wurde die Orientierungswoche digitalisiert. Online Coffee Chats gehörten ebenso zum Angebot wie Studierende, die halfen, wenn ausländische Kommilitonen die ersten Tage in Bern in Quarantäne verbringen mussten.