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Ökologischer Imperativ
Prof. Dr. Peter J. Schneemann

«Der ‹ökologische Imperativ› appelliert an ein kritisches Bewusstsein in Zeiten globaler ökologischer Krisen und Katastrophenszenarien.» 

Interkulturelles Wissen

Kultur gegen Umweltkrise

Welchen Beitrag kann die Kultur zur Bewältigung der ökologischen Krise leisten? Der Schweizerische Nationalfonds SNF finanziert ein interdisziplinäres Sinergia-Forschungsprojekt dreier Institute der Philosophisch-historischen Fakultät der Universität Bern mit 1,4 Millionen Franken – einer bemerkenswert hohen Summe für die Kulturwissenschaften.

 

Den Begriff des «Ökologischen Imperativs» prägte der Philosoph Hans Jonas bereits 1979 mit seinem Buch Das «Prinzip Verantwortung», in dem er in Anlehnung an Immanuel Kants «Kategorischen Imperativ» eine ökologische Handlungsmaxime formulierte: «Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden».

Forschende der Kulturwissenschaften an der Universität Bern greifen nun diese ethische Perspektive auf, um einen geisteswissenschaftlichen Beitrag zur Bewältigung der Umweltkrise zu leisten.

Das SNF-Forschungsprojekt «Mediating the Ecological Imperative: Formats and Modes of Engagement» ist ein gemeinsames Forschungsprojekt der Institute für Kunstgeschichte, Amerikanistik und Sozialanthropologie an der Universität Bern in Zusammenarbeit mit der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko UNAM. Forschungsschwerpunkte sind die Bildpolitik des Klimawandels, die Rolle ökologischer Fragen in Kunst und Literatur sowie das gesellschaftliche Engagement für die Umwelt in indigenen Kulturen.

«Kultur ermöglicht uns, Szenarien zu entwickeln, Utopien zu erproben, Wahrnehmungen unserer Position gegenüber der Umwelt nachhaltig zu verändern und Handlungsoptionen zu entwerfen», sagt Peter J. Schneemann, Professor für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart und Leiter des Sinergia-Projekts: «Diese ungeheuer wichtige Aufgabe der Kultur in der Gesellschaft geht weit über einen plakativen Mechanismus hinaus.»

Sinergia-Projekte des Schweizerischen Nationalfonds SNF

Mit dem Programm Sinergia richtet sich der SNF an etablierte Forschende und finanziert interdisziplinäre, kollaborative und innovative Forschungsprojekte, die Aussicht auf bahnbrechende Erkenntnisse haben («breakthrough research»). 2020 hat der SNF vier neue Sinergia-Projekte bewilligt, die unter der Leitung der Universität Bern stehen und zu denen das Forschungsprojekt «Mediating the Ecological Imperative» zählt.

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